08 giugno 2008

Con i Tirocini Formativi nuove opportunità per i giovani dell’alto casertano.


Piedimonte Matese . Continua il progetto Tirocini Formativi di Lavoro & Sviluppo, divulgati dal Centro per l’Impiego di Piedimonte Matese, che offrono: vitto, alloggio, trasporti locali, assicurazione INAIL e RCT, tutoraggio aziendale, un rimborso viaggio mensile per il ritorno al luogo di residenza, assegno mensile di borsa lavoro, variabile da 350 a 530 Euro lordi. Come ha ricordato la responsabile del Centro per l’Inpiego. di Piedimonte Matese Dott. Rosa Italiano, i tirocini offrono delle ottime opportunità per l’inserimento lavorativo in quanto costituiscono una esperienza lavorativa certificata ed utilizzabile anche come credito formativo universitario e che ha buone possibilità di trasformarsi in rapporto di lavoro a tempo indeterminato. Questa rappresenta una buona occasione che permetterà ai giovani di entrare in un ambiente di lavoro, di imparare direttamente sul campo, di orientare o verificare le scelte professionali e di acquisire un’esperienza pratica certificata che potrà arricchire il curriculum personale. Sono percorsi lavorativi che durano massimo 12 mesi, non configurabili come rapporti di lavoro ma che consentono di acquisire un’esperienza lavorativa a scopi formativi o di orientamento professionale, rivolti a soggetti che abbiano adempiuto all’obbligo scolastico. L’elenco dei Tirocini attivi è reperibile presso il Settore Orientamento del Centro per l’Impiego di Piedimonte Matese, Piazza Cappello (Palazzo Orsi), tel. 0823/911441 int.6; e-mail: centroimpiego.piedimontematese@virgilio.it cpi.piedimontematese@provincia.caserta.it

Pietro Rossi

Rassegna stampa da Seligenstadt della delegazione piedimontese.

Marcellinus wird auch in Piedimonte verehrt.

Seligenstadt. 36-köpfige Delegation aus Italien nimmt an Seligenstädter Wallfahrt teil / Freundschaftliche Beziehungen seit 1980er Jahren Seligenstadt (op) - Zur Wallfahrt am Sonntag, 8. Juni, erwartet die Basilika-Pfarrei auch eine 36-köpfige Pilgergruppe aus Piedimonte, einer Stadt etwa 80 Kilometer nördlich von Neapel. Die Pilger folgen damit einer Einladung von Seligenstädter Wallfahrern, die in 2006 in der italienischen Stadt waren. Denn beide Städte, so unterschiedlich sie ansonsten sind, haben etwas gemeinsam: Sie verehren Reliquien des Heiligen Marcellinus.
. Die Verbindung zu Piedimonte geht auf Professor Michele Malatesta zurück, der in den 1980er Jahren beruflich öfter in Frankfurt zu tun hatte und bei einer solchen Gelegenheit auch Seligenstadt einen Besuch abstattete, da er wusste, dass dort die Heiligen Marcellinus und Petrus verehrt würden. Bei einem dieser später wiederholten Besuche fasste er sich ein Herz und sprach im Rathaus beim damaligen Bürgermeister Karl Schmitt vor. Bald folgte eine erste Einladung nach Piedimonte. Dort wurde die kleine Seligenstädter Delegation mit "großem Bahnhof" empfangen und ein Gegenbesuch vereinbart. Acht Italiener - unter ihnen auch Malatesta - nahmen 2004 an der Seligenstädter Wallfahrt teil. Seither haben sich die freundschaftlichen Kontakte zwischen den Pfarreien in Piedimonte und der Einhardstadt weiter vertieft. Was die Historiker vor allem interessiert, ist die Antwort auf die Frage, wie Piedimonte in den Besitz von Reliquien des Heiligen Marcellinus kam. Dieselbe Frage stellten sich einst auch die Herausgeber der ‚Acta Sanctorum', jenes klassischen Heiligen-Lexikons aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die Verfasser des Artikels über Marcellinus und Petrus, gelehrte Jesuiten, teilten die allgemein anerkannte und von Einhard in seiner ‚Translatio' begründete Auffassung, wonach Ratleik, Einhards Beauftragter für die Reliquienbeschaffung in Rom, die vollständigen Körper der beiden Heiligen einer römischen Katakombe entnommen und nach Michelstadt-Steinbach überführt habe.

Die Jesuiten, die 1695 den ersten Band des Monats Juni ihres Lexikons in Antwerpen herausbrachten, hatten Einhards Darstellung als unbezweifelbare Geschichtsquelle in ihrem Artikel abgedruckt und waren daher aufs höchste irritiert, als sie am Ende ihrer Nachforschungen feststellten, auch in Piedimonte würde der Heilige Marcellinus verehrt. Sie wandten sich an den Abt des dortigen Franziskanerklosters, Bruder Bartholomäus, und baten um Aufklärung. Von ihm erfuhren sie Folgendes:

Im Jahr 1642 habe der Bischof des benachbarten Alife, Petrus von Medici, den halben Schädelknochen des Heiligen Marcellinus von Rom nach Piedimonte gebracht, und 1685 habe Bischof Lazzara einen vollständigen Armknochen des Heiligen hinzugefügt. Beide Reliquien würden, in einer silbernen Statue eingeschlossen, in der von Bischof Petrus von Medici erbauten Kapelle verehrt. Die Statue (siehe Foto) sei ein Geschenk von Diana de Capua, der Großmutter des um 1690 regierenden Herzogs. Auf Betreiben des Herzogs selbst werde bis heute am 2. Juni ein prächtiger Umzug zu Ehren des neuen Schutzpatrons der Stadt Piedimonte und des Herzogtums abgehalten, bei dem diese Statue mitgeführt wird.


Die Jesuiten waren jedoch mit der Auskunft des Abts nicht recht zufrieden. Sie vermissten das, worauf es ihnen in erster Linie ankam und was im Kunsthandel ein Echtheitszertifikat genannt wird, nämlich die erbetenen "beglaubigten Zeugnisse" der beiden Bischöfe von Alife, ob sie die Reliquien tatsächlich, wie man vermutete, aus dem Fundus der römischen Kirche beim Lateran erhalten hatten. Ohne eine solche Beglaubigung, so die Ansicht der Jesuiten, könne die Echtheit der Marcellinus-Reliquie nicht nachgewiesen werden. In der römischen Kirche beim Lateran aber glaubt man sich heute noch im Besitz von Reliquien der Heiligen.






. In einer Informationstafel heißt es: "Die Reliquien der beiden Märtyrer sollen im 9. Jahrhundert nach Seligenstadt in Deutschland überführt worden sein, aber nach dem Bericht Einhards entsteht der begründete Verdacht, dass der berüchtigte Diakon Deusdona (...) die Erwerbungen des frommen Schriftstellers und Abts gefälscht hat, wie es so seiner Art entsprach." Einhard also von Deusdona betrogen? Das mochten die Jesuiten nicht glauben, und so beendeten sie ihren Exkurs über die Marcellinus-Reliquie in Piedimonte daher mit den lebensklugen Worten: "In solchen Dingen (gemeint ist die Heiligenverehrung) erfüllt sich oft etwas gemäß dem Vertrauen der Betenden, was dem Misstrauen der neugierig Forschenden niemals zuteil würde."

DR. MANFRED SCHOPP




L'Accoglienza della Stampa di Seligenstadt alla Delegazione di Piedimonte Matese.




Seligenstadt. Zur Seligenstädter Wallfahrt am 8. Juni erwartet die Basilika-Pfarrei auch eine Pilgergruppe aus Piedimonte Matese, einer Stadt etwa 80 km nördlich von Neapel in der Provinz Caserta. Die Pilger folgen damit einer Einladung, die eine Seligenstädter Wallfahrtsgruppe anlässlich ihres Besuchs in Piedimonte im Juni 2006 ausgesprochen hatte; denn beide Städte, so unterschiedlich sie ansonsten sind, haben etwas gemeinsam: sie verehren in ihren Mauern Reliquien des hl. Marcellinus. Die Verbindung zu Piedimonte geht auf Professor Malatesta zurück, der in den 80er Jahren beruflich öfters in Frankfurt zu tun hatte und bei einer solchen Gelegenheit auch Seligenstadt einen Besuch abstattete, weil er wusste, dass hier die Hl. Marcellinus und Petrus verehrt würden. Bei einem dieser später wiederholten Besuche fasste er sich ein Herz und sprach im Rathaus bei Bürgermeister Karl Schmitt vor. Man verstand sich auf Anhieb, und so war es kein Wunder, dass bald eine Einladung für Bürgermeister Schmitt und Pfarrer Schröder aus Piedimonte eintraf. Dort wurde die kleine Seligenstädter Delegation mit ‚großem Bahnhof’ empfangen und ein Gegenbesuch vereinbart. Acht Männer aus Piedimonte, unter ihnen der dortige Pfarrer, der ehemalige Bürgermeister und der Philosophieprofessor Malatesta, nahmen 2004 an der Seligenstädter Wallfahrt teil. Seither haben sich die freundschaftlichen Kontakte zwischen den Pfarreien in Piedimonte und Seligenstadt weiter intensiviert und vertieft. Piedimonte, das antike Pedemontium, hat seinen Namen von seiner Lage erhalten: „am Fuße der Berge“. Das namengebende Bergmassiv, ein Teil des Appennin, heißt Monte Matese. Es erhebt sich bis über 2000 m hoch und ist sehr wald- und wasserreich. Die unterhalb gelegene 11.500 Einwohner zählende Stadt wird daher Piedimonte Matese genannt, damit sie von zwei anderen Orten namens Piedimonte zu unterscheiden ist, z. B. von dem am Fuße des Ätna gelegenen Piedimonte Etneo. Vor der malerisch am Hang sich hinziehenden Altstadt mit dem Herzogspalais erstreckt sich das von Nordwest nach Südost verlaufende weite Tal des Volturno, hinter ihr steigt die wuchtige Silhouette des Monte Matese an, ein eindrucksvolles Panorama, in welches Piedimonte eingebettet ist. Was die Historiker vor allem interessiert, ist die Antwort auf die Frage, wie Piedimonte in den Besitz von Reliquien des hl. Marcellinus kam. Dieselbe Frage stellten sich einst auch die Herausgeber der ‚Acta Sanctorum’, jenes klassischen Heiligen-Lexikons aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die Verfasser des Artikels über Marcellinus und Petrus, gelehrte Jesuiten, teilten die allgemein anerkannte und von Einhard in seiner ‚Translatio’ begründete Auffassung, wonach Ratleik, Einhards Beauftragter für die Reliquienbeschaffung in Rom, die vollständigen Körper der beiden Heiligen einer römischen Katakombe entnommen und nach Michelstadt-Steinbach überführt habe. Die Jesuiten, die 1695 den ersten Band des Monats Juni ihres Lexikons in Antwerpen herausbrachten, hatten Einhards Darstellung als unbezweifelbare Geschichtsquelle in ihrem Artikel abgedruckt und waren daher aufs höchste irritiert, als sie am Ende ihrer Nachforschungen feststellten, auch in Piedimonte würde der hl. Marcellinus verehrt. Sie wandten sich an den Abt des dortigen Franziskanerklosters, Bruder Bartholomäus, und baten um Aufklärung. Von ihm erfuhren sie Folgendes: Im Jahr 1642 habe der Bischof des benachbarten Alife, Petrus von Medici, den halben Schädelknochen des hl. Marcellinus von Rom nach Piedimonte gebracht, und 1685 habe Bischof Lazzara auch noch einen vollständiger Armknochen des Heiligen hinzugefügt. Beide Reliquien würden, in einer silbernen Statue eingeschlossen, in der von Bischof Petrus von Medici erbauten Kapelle verehrt. Diese Statue sei ein Geschenk von Diana de Capua, der Großmutter des derzeit (um 1690) regierenden Herzogs. Auf Betreiben des Herzogs selbst werde seither (und wird bis heute) am 2. Juni ein prächtiger Umzug zu Ehren des neuen Schutzpatrons der Stadt Piedimonte und des Herzogtums abgehalten, bei dem heute noch diese Statue mitgeführt wird. Die Jesuiten waren mit der Auskunft des Abtes nicht recht zufrieden. Sie vermissten das, worauf es ihnen in erster Linie ankam und was im Kunsthandel ein ‚Echtheitszertifikat’ genannt wird, nämlich die erbetenen „beglaubigten Zeugnisse“ der beiden Bischöfe von Alife, ob sie die Reliquien tatsächlich, wie man vermutete, aus dem Fundus der römischen Kirche SS. Marcellinus und Petrus beim Lateran erhalten hätten. Ohne eine solche Beglaubigung, so die Ansicht der Jesuiten, könne die Echtheit der Marcellinus-Reliquie nicht nachgewiesen werden. In der römischen Kirche beim Lateran aber glaubt man sich heute noch im Besitz von Reliquien der Heiligen. In einer Informationstafel heißt es: „Die Reliquien der beiden Märtyrer sollen (!) im 9. Jh. nach Seligenstadt in Deutschland überführt worden sein, aber nach dem Bericht Einhards entsteht der begründete Verdacht, dass der berüchtigte Diakon Deusdona...die Erwerbungen des frommen Schriftstellers und Abts gefälscht hat, wie es so seiner Art entsprach“. Einhard also von Deusdona betrogen? Das mochten die Jesuiten nicht glauben, und so beendeten sie ihren Exkurs über die Marcellinus-Reliquie in Piedimonte daher mit den lebensklugen Worten: „In solchen Dingen (gemeint ist die Heiligenverehrung) erfüllt sich oft etwas gemäß dem Vertrauen der Betenden, was dem Misstrauen der neugierig Forschenden niemals zuteil würde“. Dem können wir uns angesichts der Quellenlage nur anschließen.


Autor: Manfred Schopp